G20
Die ausgewählten Bözberggemeinden
für das Endlager Atommüll
Heiner Keller
Doracher 8
CH-5079 Zeihen
Die Nagra schlägt zur Lagerung von radioaktiven Abfällen unter anderen das Gebiet Bözberg vor. Die untenstehenden Gemeinden sind vom Vorschlag für ein geologisches Tiefenlager für hochradioaktive Abfälle (HAA, fett) betroffen. Für die Lagerung von schwach- und mittelaktiven Abfällen käme auch der Untergrund unter den anderen Gemeinden in Frage.
Bözen
Effingen
Elfingen
Gallenkirch
Herznach
Hornussen
Hottwil (Grenze)
Ittenthal/Kaisten
Linn
Mönthal
Oberbözberg
Remigen
Riniken
Sulz
Ueken
Umiken/Brugg
Unterbözberg
Villigen
Villnachern
Zeihen
Der Opalinuston im Gebiet Bözberg erfüllt sowohl die Anforderungen für HAA als auch die für SMA (Option Kombilager).
Mit Datum 8. April 2009 berichtet die Mittellandzeitung, dass das Bundesamt für Energie (BFE) die Standortregionen für ein Endlager massiv ausgeweitet hätte: Neu sind nicht nur die Gebiete für die Lagerung definiert, sondern auch jene für Umlad und Zufahrt. Zu den Bözberggemeinden mit dem Opalinuston kommen noch Gemeinden in einem Ring von ca. 5 km dazu.
Häppchenweise werden die Pläne konkreter. Der Ring der Gemeinden reicht jetzt zufälligerweise gerade bis zum Zwischenlager in Würenlingen, bis zu den Zementfabriken in Würenlingen und Holderbank und schliesst auch die grossen Steinbrüche in Villigen und Veltheim/Auenstein mit ein. Ein möglicher Zufahrtsstollen, ausgelegt für Schwertransporte, wird bei einem angenommenen Gefälle von 5 Prozent rund 10 km lang, bis eine Tiefe von 500 m unter dem Eingangspunkt erreicht wird. Das zu erwartende Ausbruchmaterial dürfte von der Menge her ungefähr dem Ausbruch des Autobahntunnels des Bözbergs entsprechen. Ein Teil des Materials kann in den Zementfabriken verwendet werden, ein Teil muss deponiert werden.
Laut der MZ vom 8.4.2009 betont die Nagra, "solche Pläne gäbe es nicht". Die Nagra beschränkt sich auf den geologischen Teil. "Alles andere ist Sache der Kantone und Gemeinden - unter Federführung des Bundes".
Damit haben wir wieder den üblichen gemischten Salat, wie er bei solch riesigen Projekten zunehmend üblich wird. Es gibt keine transparente Projektorganisation. Es gibt keine einheitliche und informative Kommunikation. Niemand ist für alles zuständig und verantwortlich. Die Verfahren sind nur noch - und wenn überhaupt - mit Juristen klärbar.
Das einzige was sicher ist: Die radioaktiven Abfälle sind da und sie nehmen täglich zu. Das in Aussicht genommene Endlager unter dem Bözberg ist in 10 km Distanz mit einem befahrbaren Stollen erreichbar. Weitere Transporte und Umladeorte erhöhen die Risiken. Wie würden Sie vorgehen, wenn Sie die Abfälle im Opalinuston endlagern möchten?